E Bike Kaufberatung
Wichtige Informationen rund ums E Bike
Der Boom ist nicht mehr aufzuhalten: E-Bikes, auch Pedelecs genannt, werden in Deutschland immer beliebter. Intensive technische Entwicklungen und stetig steigende Absatzzahlen haben dazu geführt, dass durch immer größere Reichweiten bei gleichzeitig stagnierendem Preisniveau E-Bikes inzwischen alle Bevölkerungsschichten begeistern – und nicht nur die Senioren, was im Übrigen nur ein lange gehegtes Vorurteil gewesen ist. Inzwischen schätzen sogar Leistungssportler die neuen elektrischen Räder, weil sich die Trainingsbelastung optimal dosieren lässt, und das relativ unabhängig von Steigung und Gelände.
WELCHES PEDELEC SYSTEM IST FÜR MICH DAS RICHTIGE:
„Grundsätzlich kann man sagen, dass es das eine perfekte Motor-System nicht gibt. Denn was für die Bedürfnisse des einen Kunden perfekt ist, muss für einen anderen nicht unbedingt geeignet sein. Jedes Motoren-System hat seine eigenen Vor- aber auch Nachteile.
Im Prinzip gibt es drei verschiedene Orte, an denen sich der Motor für das E-Bike befinden kann:
E Bike Frontmotor
E Bike MITTELMOTOR
Deutlich angenehmer zu fahren und sicherer sind dagegen Pedelecs mit Heck- und Mittelmotoren.Mittelmotoren sind heute sicherlich am weitesten verbreitet. Bei ihnen ist die Antriebseinheit kompakt in der Mitte des Velos angebracht, so dass nur wenig Verkabelung nötig ist. Auch liegt der Motor bei dieser Bauart schwerpunktmäßig sehr günstig am Fahrrad. Gerade in Verbindung mit einer übersichtlichen Anzahl an Gängen bestechen E-Bikes mit Mittelmotoren durch die einfache und praktische Handhabung und kommen vor allem bei City- und Mountain-Pedelecs zum Einsatz. Im Gebirge können Mittelmotoren nämlich eine weitere Stärke voll ausspielen: Da diese Motoren nicht allzu warm werden, neigen sie auch bei geringer Geschwindigkeit und hoher Last – etwa beim längeren und steilen Bergauffahren – nicht zur Überhitzung
E Bike HECKMOTOR
Heckmotoren werden zum Teil in Trekking-Räder verbaut. Diese Motoren haben kein Getriebe und laufen daher geräuschlos. Vor allem aber entfalten sie ihre Kraft dort, wo sie gebraucht wird, nämlich am Hinterrad. Zudem kann bei Heckmotoren – anders als bei Mittelmotoren – durch die Motorbremse Energie zurückgewonnen und dem Akku wieder eingespeist werden.
Einen bestimmten Hersteller möchten wir aber nicht favorisieren, „denn es gibt viele tolle Hersteller auf dem Markt wie Bosch, Impulse, Shimano oder Alber. Man sollte aber schon auf Marken mit großen Marktanteilen setzen, denn das garantiert neben guten Preisen durch hohe Stückzahl-Produktion auch die Ersatzteilversorgung auf Jahre hinaus.“
Die größten Auswirkungen haben die verschiedenen Orte für den Motor. Welche Lösungen am besten zu Ihren Ansprüchen passen, soll die folgende Tabelle aufzeigen. Wir beleuchten zunächst herstellerunabhängig die drei Varianten und gehen dabei auf die wichtigsten Eigenschaften ein. Fragen Sie uns, falls ein für Sie wichtiger Aspekt nicht aufgelistet ist.
DIE QUAL DER WAHL, KETTENSCHALTUNG ODER NABENSCHLATUNG
Die Kettenschaltung
Pro Kettenschaltung:
- sind im Wirkungsgrad effizienter
- sind vom Gewicht her leichter
- Schalten besser unter Last (gerade am Steigungen)
- vertragen mehr Drehmoment, so dass die starken Motoren meist nur an Kettenschaltungsräder verbaut sind
Contra Kettenschaltung:
- eine Rücktrittbremse ist bei der Kettenschaltung nicht realisierbar
- ist empfindlicher (Schaltwerk ist nicht geschützt und kann beim Umfallen verbogen werden, Bedarf mehr Pflege
- kein Schalten im Stand möglich (zb. Wenn man im größtem Gang an der Ampel steht)
- höherer Verschleiss der Kette und Zahnkranz
- höhere Unterhaltskosten
Die Nabenschaltung
Pro Nabennschaltung:
- Gibt es mit Rücktrittbremse
- Deutlich weniger Wartung, da das Gertriebe geschützt in der Nabe ist (kommt kein Dreck in Schaltung)
- lässt sich im Stand schalten (man fährt im 7ten Gang an die Ampel und schaltet bequem im Stand in den 1ten gang um mit diesem dann loszufahren)
- geringere Verschleiss und Unterhaltskosten
Contra Nabenschaltung:
- schaltet unter Belastung verzögert oder gar nicht (Gerade bei E-Bikes am Berg, bei dem die Museklkraft und Motorkraft sehr hoch sind, verhindert ein Überlastschutz bewusst das Schalten um ein defekt zu vermeiden)
- höheres Gewicht
- Wirkungsgrad ist etwas schlechter als bei Kettenschaltung
Fazit: Für den gemütlichen Fahrer empfehlen wir Nabenschaltung für den sportlicheren Fahrer Kettenschaltung
DER E BIKE AKKU
Akku: Energieinhalt, Spannung, Kapazität
Eine wichtige Frage beim Kauf eines Elektrorades ist natürlich die Frage nach der Reichweite. Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab: Gelände, gewählte Unterstützungsstufe, aber auch das Gewicht des Fahrers und des Gepäcks gehen hier ein. Ein weiterer Punkt ist die Größe des Akkus, je größer, desto mehr Energie kann er speichern, desto länger hält er durch. In Zahlen ausgedrückt wurde dafür lange die sogenannte Akkukapazität, angegeben in Amperestunden (Ah), verwendet. Sie kennen das vom Auto, eine 60 Ah-Batterie hat mehr Reserven als eine 45 Ah-Batterie. Beim Auto ist der Vergleich der Kapazität auch richtig und ausreichend, arbeiten doch alle Autobatterien mit einer elektrischen Spannung von 12 Volt (V).
Bei den Elektrorädern ist das etwas anders, hier gibt es Systeme mit 36 V Systemspannung und welche mit 48 V. Das Vergleichen der Amperestunden reicht daher nicht mehr aus, man muss den Energieinhalt vergleichen. Dieser errechnet sich aus der Multiplikation der Akkukapazität und der Systemspannung, er wird in Wattstunden (Wh) angegeben.
Ein Beispiel:
Hersteller A nutzt eine Systemspannung von 36 Volt und bietet einen Akku mit 10 Ah an.
Hersteller B nutzt 48 V und bietet einen 8 Ah Akku an.
Welcher hat mehr Energie? Auf den ersten Blick Hersteller A, aber stimmt das auch? Die Rechnung ergibt:
Hersteller A: Energieinhalt = Spannung mal Kapazität = 36 V x 10 Ah = 360 Wh
Hersteller B: Energieinhalt = Spannung mal Kapazität = 48 V x 8 Ah = 384 Wh
Es zeigt sich, der Akku des Herstellers B verfügt über mehr Energie. Damit Sie als Kunde nicht Kopfrechnen müssen, finden Sie natürlich auf allen unserer angebotenen Akkus die Angabe in Wh, somit können Sie einfach vergleichen.
Es sei darauf hingewiesen, dass ein größerer Akku nicht unbedingt immer die bessere Wahl ist. Warum nicht? Weil ein größerer Akku zwar mehr Reichweite bietet, aber auch mehr kostet und auch mehr Gewicht hat. Da stellt sich nun die konkrete Frage nach der Reichweite, wie viele Wh brauche ich denn für meine Strecke? Diese Frage wird im nächsten Punkt beantwortet.
Konkrete Ergebnisse zu Reichweite, Stromverbrauch, Stromkosten und Ladezeiten
Kosten einer Akkuladung
Selbstverständlich wurden auch die Stromkosten für das Laden ermittelt, diese sind erstaunlich gering:
Für 100 km Fahrt entstehen Kosten für Strom aus der Steckdose in Höhe von 12 Cent (bei 30 Cent pro Kilowattstunde).
Wenn Sie täglich zur Arbeit und zurück 40 km zurücklegen wollen, reichen 400 Wh völlig aus. Planen Sie jedoch lange Touren mit über 100 km pro Tag, dann ist ein deutlich größerer Akku notwendig, si e wollen ja auch noch etwas Reserve haben.
Ladezeit eines leeren 400 Wh Bosch Akku mit einem 4AH Ladegerät liegt bei 4 Std.
Ladegeräte, Ladezyklen
Über das Ladegerät wird er Akku wieder mit Energie versorgt. Im Allgemeinen ist dafür vom Hersteller ein spezielles Ladegerät vorgesehen. Dabei werten diese den aktuellen Ladezustand und die Temperatur aus um den Akku möglichst schonend wieder auf volle Ladung zu bringen.
Oft können die Akkus zum Laden am Rad verbleiben falls eine Steckdose in der Nähe ist, man kann ihn auch vom Rad abnehmen und in die Wohnung mitnehmen (das dient auch dem Diebstahlschutz).
Geht es auf eine große, mehrtägige Tour, dann sind Gewicht und Größe des Ladegerätes von Bedeutung, sie müssen es ja mitnehmen. Fragen Sie danach.
Die heute verwendeten Li-Ion Akkus erreichen bis zu 1000 volle Lade-/Entladezyklen.
STEUERUNG UND SENSOREN DES E-BIKE Systems
Ebenso wichtig wie Motor und Akku, ist die Steuerung und Sensortechnik. Sie regelt die Unterstützung per Motorkraft auf den Antrieb. Je feiner und besser die Abstimmung, desto geringer ist der Energieverbrauch, und umso harmonischer und ruckfreier ist das Tretgefühl bzw. der Kraftzufluss. Gute Abstimmungen spüren Sie eigentlich gar nicht, Sie haben immer die volle Kontrolle.
Eine Vielzahl von Herstellern bieten unterschiedlichste Systeme an. Vom einfachen Bewegungssensor bis zu optimal programmierten Systemen die in Echtzeit ständig biometrische Daten des Fahrers verarbeiten und an den Motor weitergeben.
Einfache Steuerung per Bewegungssensor
Bei den bewegungssensorgesteuerten Systemen erfolgt die Motoransteuerung einfach mittels „An“- und „Aus“- Schalter, der auf die Tretkurbelbewegung reagiert. Dreht sich die Tretkurbel, wird über einen Kontakt der Motor mit Strom versorgt, Hört man zum Treten auf, wird der Motor ausgeschaltet. Man spürt deutlich die Kraft und Einsatz des Motors.
Meist ist das kombiniert mit der Möglichkeit, eine von 3 Stufen (z.B. 25% , 50% oder 100%) zusätzlicher Motorleistung, welche man vom Lenker aus wählen kann. Dazwischen gibt es keine Motorregulierung. Dieses System ist einfach im Aufbau und wir daher in einfachen, preisgünstigen E-Bikes verbaut (z.B. beim Frontmotor)
Proportionale Steuerung per Drehmomentsensor
Steuerung per Gasdrehgriff
Hier kann der Fahrer selbst mittels Drehgriff bestimmen, wie stark der Motor unterstützen soll. Da dieses System ein permanentes Abstimmen auf die Topografie durch den Fahrer bedarf, wird es nur von wenigen Herstellern, hauptsächlich für die selbstfahrenden e-Bikes genutzt. Für Pedelecs und S-Pedelecs ist diese Art der Steuerung nur zulässig, wenn dabei der Fahrer auch in die Pedale tritt.
PEDELEC & S-PEDELEC
Es gibt viele Arten von elektrisch betriebenen Zweirädern. Abhängig von der Technik, Leistung, Geschwindigkeit, ob man mit treten kann, oder mit treten muss, macht der Gesetzgeber entsprechend unterschiedliche Vorgaben. Die so genannten Pedelecs haben mit Abstand die größte Bedeutung am E-Bike Markt. Nur auf diesen Bereich erstrecken sich die nachfolgenden Ausführungen.
Das Pedelec
Das interessanteste und meistgekaufte Elektrorad ist das so genannte „Pedelec“. Die Bezeichnung sagt was es ist: Pedal Electric Cycle = pedalgetriebenes Elektro-Rad. Motorunterstützung gibt es nur, wenn man tritt und dies nur bis 25 Km/h. Es ist und bleibt also in der Handhabung ein Fahrrad, auch im Sinne der STVZO. Daher benötigt man:
– keine Versicherung
– keinen Helm
– keinen Führerschein
Die Radwegbenutzung ist geregelt wie beim normalen Fahrrad.
Manche Pedelecs haben auch eine Anfahrhilfe (bis 6 Km/h ohne Tretunterstützung).Hier gelten die gleichen Bedingungen, jedoch mit der Einschränkung, dass nach dem 01.04.1965 Geborene, mindestens eine Mofa-Prüfbescheinigung benötigen (und somit auch mindestens 15 Jahre alt sein müssen!).
Das Schnelle Pedelec (S-Pedelec)
Wer sportlicher und schneller als 25 km/h fahren möchte, für den ist das schnelle Pedelec das Richtige. Motorunterstützung bis zu Geschwindigkeiten von max. 45 km/h ist möglich
Das schnelle Pedelec ist ein Leichtmofa und daher versicherungspflichtig. Das Kraftfahrt-Bundesamt bezeichnet schnelle Pedelecs mit dem Kürzel »L1e«, im normalen Sprachgebrauch entspricht das einem Mofa. Natürlich sind S-Pedelecs im Aussehen und Handling nicht wirklich mit Mofas vergleichbar, sondern werden lediglich als solche behandelt. S-Pedelecs müssen daher versichert werden und mit einem Versicherungskennzeichen ausgestattet sein. Der jährliche Versicherungsbeitrag beträgt circa 60 Euro. Außerdem muss der Fahrer im Besitz einer gültigen Mofaprüfbescheinigung oder eines Führerscheins der Klasse M sein. Das bedeutet auch ein Mindestalter von 15 Jahren. Ausgenommen von der Führerscheinpflicht sind Personen die vor dem 01.04.1965 geboren sind, diese dürfen das S-Pedelec ohne Führerschein benutzen. Für Fahrer des schnellen Pedelecs besteht in Deutschland seit Mai 2012 Helmpflicht. Nach aktueller Rechtssprechnung dürfen Radwege mit S-Pedelecs inner- und ausserorts nicht befahren werden. Um den Versicherungsschutz zu gewährleisten, dürfen nur bestimmte Bauteile des Rades ohne eine Prüfung durch den TÜV ausgetauscht werden.
E bike FACHBEGRIFFE
Die wichtigsten Begriffe sind hier in einer aufbauenden Reihenfolge erklärt.
Elektrorad:
Der Einfachheit halber bezeichnen wir damit Pedelecs, S-Pedelecs und auch die e-Bikes.
Pedelec:
Dies ist ein Fahrrad, welches eine Unterstützung durch Elektromotor beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h bietet. Sie müssen also treten um vorwärts zu kommen. Das klingt nachteilig, aber es hat den Vorteil dass das Pedelec wie ein normales Fahrrad zu fahren und zugelassen ist. Sie brauchen sich nicht umzustellen und schon gar nicht das Radfahren neu erlernen.
S-Pedelec:
Ein Schnelles-Pedelec. Es gilt das gleiche wie beim Pedelec, jedoch wird bis 45 km/h unterstützt. Das macht mehr Spass, kostet aber auch mehr Akkuenergie, denn der Luftwiderstand bei größerer Geschwindigkeit macht sich stark bemerkbar. Die größeren Betriebsgefahren ziehen auch eine Versicherungspflicht und andere Einschränkungen nach sich. Eine ausführliche Beschreibung der Unterschiede finden Sie unter „Rechtliches“ (Hier könnte man eine Link setzen).
e Bike:
Dies ist ein selbstfahrendes Fahrzeug, Sie müssen nicht treten. Auch hier möchten wir auf „Rechtliches“ verweisen.
Unterstützungsstufe:
Die Unterstützung kann meisten in drei oder vier Stufen gewählt werden. Üblich sind Unterstützungen von 50% in Stufe 1, 100% in Stufe 2 und 250% in Stufe 3. Die Prozentangabe besagt, mit wie viel zusätzlicher Kraft sie unterstützt werden. Dazu haben gute Pedelecs einen Sensor, der die Kraft des Fahrers beim Treten ermittelt und entsprechend der gewählten Unterstützungsstufe den Motor steuert.
Rekuperation:
Ein Elektromotor kann prinzipiell auch als Generator benutzt werden und damit Energie wieder in den Akku zurückspeichern, wie ein Dynamo. Dazu muss der Motor natürlich auch vom Rad angetrieben werden, beim Bremsen oder beim Bergabfahren. Dies ist bei den getriebelosen Nabenmotoren im Hinterrad der Fall, ein Mittelmotor kann keine Rekuperation bieten, da der Freilauf in der Hinterradnabe die Drehung des Motors verhindert. Um etwa 10-15% kann so die Reichweite vergrößert werden.